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Rote(RZ) Karte: Raus! (Offener Brief an Jonathan Meese)

Lieber Jonathan Meese,
liebes Meese-Team,

 

am Montag durfte ich Teil sein Ihres Phänomenalphänomens „Mondparsifal Beta 9 – 23“.

Kurz: Höchst erfreut. Höchst erfreut.

Zum Wesentlichen:
Nun ist es so, dass meine Tochter einen Hort in der Schaperstraße besucht und mein Sohn eine Kita in der Lietzenburger.

Seit Tagen fahren wir an den Festspielen mit unserer Kiste vorbei und drehen einen Ehrenrunde über den Hügel.
Die eine mag den Schwan, der andere den Kampfwagen. Und alle sprechen seit Tagen nur noch von „Jonathan“, den Meesus.

Am Montag durfte ich, wie angekündigt, der Aufführung beiwohnen.
Am Dienstag danach kam es zum Küchentischgespräch.

 Papa. Wie war es bei Jonathan?

 Wir plaudern über Sequenzmusik, Überschreibungen und Eschenbach.

Über Jesus, die Engel, den Gral, die Lanze, die Gralsritter, den Zauberer, die Blumenmädchen, den maximalbefreitesten Parsifal, und Kundry, die Jesus am Kreuz verlachte.

Stille.

Dann holt mein Sohn Constantin (3) den Block und malt drauf los.

 Papa. Das ist die rote Karte. Für Gott. Die kann er Kundry zeigen. Raus! Jesus ist ja tot. Also schickst du die Jonathan Meesus? Zum Weitergeben.

Warum nicht.
Sagt meine Frau.

Die Rote(RZ) Karte Gottes: Raus!
Sage ich.

Die wahre Erzreliquie. Neben Becher und Lanze.

Um meinen Auftrag abschließen zu dürfen, würde ich mich gerne der postalischen Adresse versichern:

Revolutionsbüro Jonathan Meese 

Ich würde mich über eine kurze Rückantwort und die Erlaubnis, Ihnen das Bild zukommen zu lassen, sehr freuen.

Vielen Dank und herzliche Grüße in den Neumondabend,

 i.A. Sven Schlebes